26. Juni 2025 – Lahemaa Rahvuspark
Das Wetter ist zwar trocken, aber bedeckt und nur etwa 11° warm. Nach dem Zmorge satteln wir trotzdem unsere Velos und fahren los auf die westlichste der vier Halbinseln. Zuerst besuchen wir Hara Allveelaevade Sadam, ein ehemaliger sowjetischer U-Boot Stützpunkt und heute ein Bootshafen, eine Segelschule, ein Campingplatz: also zur Freizeitnutzung umgenutzt.
Danach geht es weiter bis zu einem Parkplatz. Dort parken wir die Velos und wandern durch den Park. Wald, Sumpf und Moor wechseln sich ab. Und eigentlich ist die ganze Gegend hier eine riesige Ansammlung von erratischen Blöcken (Findlingen) die in der letzten Eiszeit von den Gletschern aus Schweden und Finnland hierhertransportiert und „liegengelassen“ wurden. Eingentlich eine Form von natürlicher Umweltsünde. Es gibt sie hier in allen Grössen, von ganz klein bis riesig. Wir kommen zum drittgrössten Findling in Estland, dem Majakivi: 15 m lang, 11 m breit, 7 m hoch, Umfang 49 m. Dank einer Hühnerleiter kann man ihn auch einfach besteigen. Dann gehen wir über lange Bohlenwege weiter, denn links und rechts ist es sumpfig, bzw. moorig. Wir erreichen eine wunderschönen, vollständig aus Holz gefertigten Aussichtsturm. Da wir mutterseelenalleine sind, müssen wir auch nicht anstehen. Von oben hat man einen wunderbaren Ausblick über die Gegend, bis zum Meer. Unterdessen hat sich das Wetter sehr positiv entwickelt, der Himmel ist blau und die Sonne scheint. und zum ersten Mal seit Tagen ist der Wind sehr schwach.
Danach wandern wir noch etwa eine Stunde zurück zu den Velos, wo wir unser karges Mittagsmahl (Apfel mit Crackers und Nüssen) geniessen. Nach etwa 10 km Velofahrt kommen wir nach Leesi, einem kleinen Dörfchen mit einem wunderbaren Tante-Emma-Laden. Wir kaufen uns zwei Glacés und etwas zu tinken und machen es uns in den Liegestühlen vor dem Laden gemütlich und schauen dem Treiben auf dem Dorfplatz zu. Spektakulär ist dieses aber nicht.
Dann fahren wir der Küste nach Richtung Süden, queren die Halbinsel und kommen nach Loksa, wo wir eine „Tonnse“ kaufen (das ist der Neidhart’sche Begriff eines 5-Liter Wasserbehälters, der stammt, glaube ich, von klein-Simon). Das Hahnenwasser hier schmeckt wieder nach Eisen, nachdem es am Peipus-See einwandfrei war.
Zurück beim Clever geniessen wir die warme Sonne, die Temperatur kletterte heute allerdings nie über 15°. Ausnahmsweise ist die Waschmaschine auf dem Camping frei, so machen wir spontan einen Wasch-Abend, gehen duschen und kochen Znacht (Lachs vom Grill mit Risotto und Tomaten-Mozzarella-Salat). Nach dem Abwasch geniessen wir es draussen bis um 22 Uhr, dann wird es doch langsam zu kalt. Der Sonnenuntergang ist dafür paradiesisch!
Gefahren sind wir heute 51 km mit den Velos.
2 Comments
Susi Neidhart
51 km nicht schlecht und dann noch gewandert. Das könnte man bei uns nicht bei dieser Hitze. Guet Nacht Mami, Susi
Simon Neidhart
Sehr schön! Und prost mit em Tonnse-Wasser!